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Ayurveda-KUREN – Im Fokus!

Ayurveda-KUREN – Im Fokus!

18.08.2016 | Ayurveda-Kuren in den Ursprungsländern Indien und Sri Lanka haben Hochkonjunktur. Viele Veranstalter haben bereits den Boom erkannt und sich darauf spezialisiert! Sie bieten ein breites Spektrum von Ayurveda-Kurhäusern in Asien und Europa. Aber in wie weit können diese Reisebüros wirklich die Kur-Bedürfnisse der Kunden richtig zuordnen? Welche Kur ist die Richtige? – Panchakarma-Kur, Rasayana-Kur? Was ist denn eigentlich eine Panchakarma-Kur? Wer klärt darüber auf? Nach welchen Kriterien entscheiden sich die Kunden überhaupt? Und was sind im Wesentlichen die Kurziele? Mit speziellen Kur-Rezepten...

Wir haben für Sie recherchiert, telefoniert und mit Kurbesuchern gesprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass bei Buchungen von Ayurveda-Kur-Reisen meist nicht genug Aufklärung stattfindet.

Mindestens die Hälfte der befragten Kurbesucher wussten nicht wirklich, was eine Panchakarma-Kur beinhaltet und bedeutet und was dann bei der Kur auf sie zukommt. Selbst eine ausführliche Kurmappe, die bei Ankunft an die Kunden übergeben wird, reichte nicht aus um die Kurbesucher verständlich aufzuklären. In vielen Kurhäusern fehlen kompetente Ansprechpartner zu allgemeinen Themen von Ayurveda. Wärend der Kur tauchen viele Fragen auf, die durch Vorträge und Gespräche beantwortet werden könnten. So wird ein wesentlicher Punkt nicht beachtet, der sicherlich auch für den Erfolg einer Kur eine wichtige Rolle spielt.

Ebenfalls wurde in den meisten Fällen noch nicht mal vorab der Gesundheitszustand abgefragt. Auch die Frage danach, was wird konkret von einer Ayurveda-Kur erwartet? Das macht einen Besuch bei einem Ayurveda-Therapeuten unumgänglich. Geht es um eine allgemeine systemische Entgiftung, dann wäre Panchakarma in einer Kurklinik die richtig Wahl. Wenn der Kunde nur regenerieren und auftanken möchte, wäre eine Rasayana-Kur in einem Kurhotel geeignet. Wenn aber funktionelle oder organische Krankheiten gezielt therapiert werden sollen, benötigt es regulativ orientierte Kurinhalte. Viele Ayurveda-Kureinrichtungen sind spezialisiert und sollten genau gemäß der Kurzielen ausgewählt werden.

Der Hinweis darauf, wieviel Zeit zur Verfügung steht und wie diese bestmöglich eingeteilt werden kann wurde meist gar nicht angesprochen. Es ist sinnvoll bei einer Kur in Asien 3-5 Tage zur Akklimatisierung vor Behandlungsbeginn einzuplanen. Je nach Jahreszeit können die Temperaturunterschiede bis zu 30 Grad betragen, die Zeitverschiebung belastet zudem den Organismus. Hinzu kommen völlig neue Sinneseindrücke und ungewohnte mikrobielle Konfrontationen.

Der gleiche Zeitraum sollte auch nach der Rückkehr zur Eingewöhnung eingeplant werden. Eine gute Nachsorge durch einen Therapeuten vorort erleichtert den Wiedereinstieg in die Normalität und sichert den Kurerfolg nachhaltig.

Wie investiert man sinnvoll in eine Kur und welcher finanzielle Spielraum steht zur Verfügung? Anhand dieser Frage wird dann meist die Kurdauer entschieden. Auch in Asien haben hochwertige Kuren ihren Preis. Ayurveda-Kuren mit guter qualtativ hochwertigen Betreuung in einem angenehmen Umfeld kosten im Durchschnitt meist ca. 100 € pro Tag zzgl. Unterkunft und Vollverpflegung. Kürzere effektive Kuren können durchaus schon viel bewirken, deshalb raten wir, lieber die Zeiten zu verkürzen und mehr auf Qualität als auf Quantität zu setzen.

 

Und woran erkennt man nun eine seriöse, authentische und qualitative Kureinrichtung!
Folgende Punkte helfen bei der Entscheidung:

  • Wird vorab eine diagnostische Aufnahme verlangt?

  • Werden die wesentlichen Kurziele besprochen?

  • Welche Kurdauer und Jahreszeit wird empfohlen?

  • Wie viele Erfahrungswerte haben die Therapeuten und Masseure?

  • Werden Empfehlungen zur Kurvorbereitung gegeben?

  • Gibt es eine regelmäßige Betreuung durch den Ayurveda-Mediziner!

  • Wird eine fachgerechte Reinigung von dem therapeutischen Equipment gewährleistet?

  • Steht eine Notfalltherapie zur Verfügung?

  • Gibt es eine professionelle psychologische Betreuung

  • Wird ein individueller Ernährungsplan erstellt?

  • Was für Getränke werden angeboten? (heißes Wasser, Kräutertees)

  • Wie sieht das Rahmenprogramm aus (Yoga, Meditation, Vorträge)

  • Gibt es weiterere Empfehlungen nach der Kur?

Fazit: Die Ayurvedische Kurmedizin ist weit mehr als nur ein Boom und positioniert sich nachhaltig in unserem Gesundheitswesen. Eine Zusammenarbeit zwischen den Kuranbietern in Asien, Europa und den ambulaten Praxen, spielt in jedem Fall eine wichtig Rolle.

 

Die verschiedenen Ayurveda-Kur-Arten und was diese bewirken

Entlastende Ayurvedakuren

Je nach Konstitution empfiehlt Ayurveda zur Entlastung bzw. Entgiftung unterschiedliche Ayurvedakuren: Von ganz streng nur mit heissem Wasser, Ingwertee und etwas Reisbrühe für Kapha-Typen bis zu leichten „Suppen-Kuren“ mit drei kleinen, warmen Mahlzeiten am Tag für Pitta- und Vata-Typen. Wichtig dabei ist immer, dass der Organismus zur Ruhe kommt und kein Stress oder Aufregung den Entgiftungsprozess behindern kann.

Pancha-Karma / Ayurvedakur zur Entgiftung

Die Ausleitungsverfahren des Ayurveda werden unter dem Namen „Panchakarma – die fünf Handlungen“ zusammengefasst. So gehören zu einer umfassenden Ayurvedakur das therapeutische Abführen, das therapeutische Erbrechen, Einläufe, Verabreichung von Heilsubstanzen in die Nase, Blutreinigung und Aderlass. Somit ist eine Pancakarma Ayurvedakur ein komplexes System der Therapie, zu dem auch vorbereitende und nachbereitende Massnahmen gehören, u. a. die bekannten ayurvedischen Ölmassagen.

Reinigende Ayurvedakuren sollten immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden, dabei werden die individuelle Konstitution und das aktuelle Beschwerdebild berücksichtigt. Da eine Ayurvedakur immer auch anstrengend ist, gilt es, auch auf die vorhandene Stärke und Widerstandskraft der Patienten zu schauen. Nicht selten bleibt dieser Aspekt bei einer weiten Kur-Reise nach Indien oder Sri Lanka unberücksichtigt.

 

Rasayana / Individuelle Ayurvedakur

Für jede einzelne Massnahme einer Ayurvedakur werden in den alten Texten Hinweise gegeben, wann sie durchgeführt werden sollten und wann nicht; daher ist eine Anleitung durch einen erfahrenen und gut ausgebildeten Therapeuten unumgänglich. Hier unterscheiden sich einfache Wellnesskuren, die in der Regel nach einem festen Schema durchgeführt werden, von wirklich umfassenden Ayurvedakuren, also medizinischen Panchakarma-Anwendungen, bei denen ein detailliert auf den Patienten abgestimmter Behandlungsplan umgesetzt wird.

Nicht gerade eine Panchakarma-Kur, aber doch eine sanfte Ayurvedakur mit einigen Entlastungstagen kann jeder auch zu Hause durchführen.

 

Die Ayurveda-Kur zu Hause

Das Frühjahr ist auch im ayurvedischen Jahreskalender eine gute Zeit für eine reinigende Ayurvedakur. Hier befreit sich der Körper auf natürliche Weise von seinen im Winter angesammelten Belastungen und gewinnt neue Vitalität und Leichtigkeit.

 

Dabei ist langhana, die erleichternde Vorgehensweise, ein wunderbares Instrument im Rahmen einer selbst organisierten Ayurvedakur, um den Stoffwechsel zu stärken und einen umfassenden Umbau der Gewebe zu initiieren.

Der Ayurveda verfolgt mit der Erleichterungstherapie verschiedene Ziele: So wird einerseits das Verdauungsfeuer (Agni) gestärkt, um Stoffwechselschlacken (Ama) zu beseitigen. Andererseits werden die Zirkulationskanäle (Srotas) geöffnet, um neue Bewegung und Versorgung in den Zellstoffwechsel (Dhatvagni) zu bringen.
 

 

Verschiedene Rezepte für eine entlastende und reinigende Ayurveda-Kur:

  1. Heisses Wasser / Ingwerwasser

1 Liter Wasser, evtl. 2 Scheiben frischer Ingwer (0,5 cm breit)

Heisses Wasser bzw. Ingwerwasser sollte mindestens 15 Minuten im offenen Kochtopf abgekocht werden. Dies stärkt die leichten, reinigenden und auskratzenden Eigenschaften.

  1. Manda – Reiswasser

2 EL Reis, 560 ml Wasser

Den Reis in einem Topf (ohne Fett) unter Rühren leicht anrösten. Das Wasser zufügen und für 45 Minuten köcheln lassen. Das Wasser absieben und auffangen. Das Reiswasser über den Tag verteilt im Wechsel mit heissem Wasser oder Ingwerwasser trinken.
 

  1. Peya – dünne Reissuppe

1 Teil Reis und 14 Teile Wasser

Reis und Wasser für 45 Minuten köcheln lassen. Die Reissuppe mit etwas Steinsalz und evtl. mit den nachfolgenden Gewürzen abschmecken.

 

Einsatz von Gewürzen in der Reissuppe:

  • Cumin bei Schweregefühl

  • Zimt und Pfeffer bei Asthma

  • Kardamom bei Übelkeit

  • Ajwain und Hing bei Vata-Störungen

  • Koriander und Kardamom bei Pitta-Störungen

  • Ingwer, schwarzer Pfeffer und Basilikum bei Kapha-Störungen

  • Vilepi – dicke Getreidesuppe

1 Teil Getreide und
 4 – 5 Teile Wasser oder Kräuterabkochung

Das Getreide in einem Topf (ohne Fett) unter Rühren leicht anrösten. Das Wasser zufügen und so lange köcheln lassen, bis das Getreide ganz weich ist.

  1. Leichter Khichari für die Ayurveda-Reinigungstage

  2. 5 Tassen Wasser

  3. 1 Tasse weisser Basmatireis

  4. 1/2 Tasse gespaltene, gelbe Mungo-Bohnen

  5. 1/2 Teelöffel Ajwan-Samen

  6. 1/2 Teelöffel Koriandersamen

  7. 1/2 Teelöffel Kreuzkümmelsamen

  8. 2 Teelöffel reines Ghee

  9. 1 Teelöffel Steinsalz, 1 EL Zitronensaft

Den Reis und die Mungbohnen waschen und anschliessend in einem Topf erhitzen, trocknen und leicht anrösten.
Die Samen in einer kleinen gusseisernen Pfanne einige Minuten lang bei geringer Hitze anrösten und anschliessend mörsern.
Ghee erhitzen, die Gewürze darin anrösten und die Reis-Mungbohnen-Mischung zufügen. Das Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und 30 Minuten köcheln lassen.
Salz und Zitronensaft zufügen. Eventuell nochmals mit etwas mehr Gewürzen abschmecken.

 

  1. Khichari mit Gemüse für die Ayurveda-Aufbautage

  2. 100g Basmati-Reis

  3. 50 g gelbe Mungobohnen

  4. 1 Karotte

  5. ½ Fenchelknolle

  6. 2 TL Ghee

  7. 1 dünne Scheibe frischer Ingwer

  8. 1 TL Cuminsamen

  9. 1 MS Chili

  10. 1 MS Asafötida

  11. 1/2 Koriander, gemahlen

  12. 1/4 TL Fenchelsamen

  13. 1/2 TL Steinsalz

Den Reis und die Mungobohnen unter fliessendem Wasser waschen. Anschliessend Reis und Mungbohnen in einem Topf ohne Fett trocknen und kurz anrösten. Das Gemüse schälen und in kleine Würfel schneiden.
Das Ghee in einem Topf erhitzen und die Gewürze hinzufügen, kurz anrösten.
Nun das Gemüse kurz anbraten und die Reis-Dal-Mischung zufügen.
Anschliessend 500 ml Wasser aufgiessen, umrühren und zum Köcheln bringen.
Das Salz zufügen und den Khichari im geschlossenen Kochtopf 30 Minuten sanft köcheln lassen. Bitte sobald es anfängt zu kochen, nicht mehr umrühren, sonst wird die Suppe nicht sämig!

 

Weitere Informationen:

VEAT – Verband Europäischer Ayurveda-Mediziner und -Therapeuten e.V.

Tel. 0049-8424-885758
www.ayurveda-verband.eu
veat@ayurveda-verband.eu



Titelbild: 123RF, Dateinummer : 10338886, Urheber : Valery Kraynov


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